5 Tipps

Wie Sie das Recruiting
für Ihre Apotheke verbessern
Wissen Sie wie und vor allem wo Sie passende Mitarbeiter finden?
Mussten Sie als Apothekeninhaber schon einmal (kurzfristig) einen neuen Mitarbeiter gewinnen - sei es ein Apotheker, PTA oder PKA? Als Unternehmer wissen Sie: Jede unbesetzte Stelle kostet. Kunden, die nicht bedient werden können, Prozesse, die sich verzögern, oder vielleicht müssen Ihre Mitarbeiter Mehrarbeit leisten und im Ernstfall müssen Sie sogar die Öffnungszeiten verkürzen. Es gilt also schnell zu handeln. Wo findet man nun auf die Schnelle einen neuen Mitarbeiter? Eigentlich muss dieser ja “nur” die Ausbildung oder Approbation haben. Alles andere gibt sich dann schon. Schnell ein Stellenangebot bei der Apothekerkammer veröffentlicht und besser auch noch ein Zeitungsinserat aufgeben, schließlich ist die lokale Zeitung sehr beliebt. Dem neuen Mitarbeiter bieten Sie kostenloses Parken und einen Obstkorb, Getränke sind natürlich auch drin. Jetzt nur noch warten, bis die ersten Bewerbungen reinkommen.
Und Sie warten, und warten… und warten.
Dieses Beispiel ist vielleicht etwas überzeichnet, aber es zeigt sehr eindrücklich, welche Fehler die Mehrheit der Apothekeninhaber leider noch immer bei der Mitarbeitergewinnung machen. In diesem Artikel geben wir Ihnen 5 Tipps, wie Sie eine zeitgemäße Mitarbeitergewinnung in Ihrer Apotheke etablieren können.
Tipp #1: Befassen Sie sich mit Ihrer Zielgruppe
Bevor Sie sich auf die Suche nach neuen Fachkräften machen, sollten Sie Ihre Zielgruppe kennen. Sie müssen in der Lage sein, die folgenden drei Fragen mit Überzeugung zu beantworten:
1️⃣ Welche (menschlichen) Eigenschaften sollten Kandidaten mitbringen (Die Ausbildung zählt hier nicht)
2️⃣ Welche 2-3 Arbeitgebereigenschaften sind potentielle Kandidaten bei der Apothekenwahl am wichtigsten
3️⃣ Auf welchen Kanälen kommt Ihre Zielgruppe regelmäßig mit Stellenangeboten in Kontakt
Bevor Sie Stellenanzeigen veröffentlichen, müssen Sie diese Fragen eindeutig beantworten können. Ansonsten tun Sie doch einfach mal das Naheliegende, fragen Sie einmal Ihre Teammitglieder! Mal schauen, wie viele vom Obstkorb schwärmen und sich in Ihrer Freizeit ausschließlich auf den Seiten der Landesapothekenkammer tummeln.
Tipp #2: Denken Sie langfristig
Wenn Sie sich ausführlicher mit der Zielgruppe befasst haben, wird Ihnen auffallen, dass ein Arbeitgeberwechsel für viele Mitarbeiter mit einem hohen Risiko verbunden ist, selbst wenn das Stellenangebot verlockend klingt. Wie sind die neuen Kollegen? Komme ich mit dem Chef zurecht? Diese Befürchtungen müssen dem Bewerber genommen werden. Wie soll aber Vertrauen entstehen, wenn das erste und einzige, was der Bewerber von Ihnen erfährt, die Stellenanzeige ist?
Der Bewerber wird sich höchstens Ihre Website/Karriereseite ansehen. Fragen Sie sich einfach einmal, was er hier vorfindet und ob diese Seite ausreicht, um einen tatsächlichen Einblick in den Arbeitsalltag Ihrer Apotheke zu erhalten. Es gilt also bereits vor der konkreten Vakanz Kontaktpunkte einzurichten, mit Hilfe derer Sie authentische Einblicke in Ihren Arbeitsalltag vermitteln. Der Bewerber muss gewissermaßen den Eindruck haben, Sie und Ihr Team bereits zu kennen. Apotheken sollten daher im ersten Schritt eine solide Präsenz im digitalen Raum aufbauen. Hierbei geht es nicht um Produktbilder oder aktuelle Angebote, sondern um glaubwürdige Situationen aus Ihrem Apothekenalltag.
Tipp #3: Entdecken Sie neue Kanäle der Mitarbeitergewinnung
Die schlechte Nachricht: Nur 3-5% des pharmazeutischen Personals sind aktiv auf Arbeitssuche. Dies ist sozusagen die maximale Zielgruppe, die Sie über die Landesapothekerkammer oder Stellenangebote erreichen können. Die gute Nachricht: Rund 36% des pharmazeutischen könnte sich einen Arbeitgeberwechsel vorstellen, wenn sich eine attraktive Chance bietet. Nur wo finden Sie diese Gruppe, die selbst nicht nach Stellenangeboten sucht? Heutzutage ist es so, dass jeder in seiner Mittagspause oder auch nach Feierabend Zeit am Handy verbringt. In den sozialen Medien sind qualifizierte PTAs, PKAs und Apotheker quasi permanent zu erreichen. Wenn Sie auf Facebook, Instagram und Co. als erstklassiger Arbeitgeber auftauchen, können Sie wechselwillige Kandidaten von sich überzeugen.
Tipp #4: Schaffen Sie Vertrauen
Jeder Inhaber stellt sich in Stellenanzeigen als der perfekte Arbeitgeber dar. Was soll man auch anderes sagen? Aber: Der Inhaber wird von Bewerbern natürlich nur bedingt als glaubwürdige Quelle angesehen. Die Karriereseite ist als Informationsquelle schon vertrauenswürdiger, zumindest wenn der Bewerber hier Bilder von Mitarbeitern Ihrer Apotheke vorfindet. Diese haben sich schließlich bereit erklärt, öffentlich für Sie zu “werben”. Am höchsten ist Ihre Glaubwürdigkeit jedoch auf den Sozialen Medien. Hier sind ihre Beiträge öffentlich und können von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern kommentiert werden. Das zeigt dem Bewerber, dass Sie authentische Eindrücke vermitteln und nichts zu verbergen haben.
Tipp #5: Evaluieren Sie Ihre Maßnahmen kennzahlenbasiert
Wenn Sie tatsächlich einen neuen Mitarbeiter einstellen konnten, haben Sie Ihr Ziel erreicht. Wenn Sie den Prozess der Mitarbeitergewinnung so betrachtet, stehen Sie bei der nächsten offenen Stelle wieder (fast) bei 0. Was hat denn nun funktioniert? Welcher Kanal hat Ihnen keinen Mehrwert geliefert? Wenn Sie die Kanäle zur Mitarbeitergewinnung konsequent auswerten, müssten Sie die folgenden Fragen beantworten können:
1️⃣ Wie viel Geld kostet es mich, 1000 Menschen über den Kanal X mit meiner Stellenanzeige zu erreichen?
2️⃣ Wie viel kostet mich eine qualifizierte Bewerbung über den Kanal X?
3️⃣ Was kostet mich eine Einstellung über den Kanal X?
Es wird deutlich, dass diese Fragen nur schwerlich für die Apothekerkammer oder eine Zeitungsannonce zu beantworten sind. Wie viele Fachkräfte im pharmazeutischen Bereich lesen denn die lokale Tageszeitung? Beim Recruiting über soziale Medien besteht ein entscheidender Vorzug darin, dass Sie durch Kennzahlen genau nachverfolgen können, wer Ihre Anzeige gesehen hat. Dies ermöglicht Ihnen eine genaue Einsicht, welche Zielgruppe erreicht wurde. Somit können Sie gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, falls Sie bemerken, dass beispielsweise die gewünschte Altersgruppe nicht ausreichend angesprochen wurde.
Checkliste:
Testen Sie, ob Sie Ihren Recruiting-Prozess bereits systematisch und messbar aufgebaut haben. Können Sie diese Fragen für Ihre Apotheke beantworten:
Bespielen Sie Ihre Social Media Kanäle regelmäßig mit Inhalten, die für Arbeitnehmer relevant sind?
Verfügen Sie über eine aussagekräftige Karriereseite?
Wissen Sie für jeden Recruitingkanal, wie viel Geld Sie hier für eine qualifizierte Bewerbung ausgeben müssen?
Die Signaling-Theorie ist ein weit verbreiteter Ansatz, der erklärt, wie Mitarbeiter sich einen Eindruck von potentiellen Arbeitgebern machen. Der Ansatz geht davon aus, dass zwischen Kandidat und Arbeitgeber eine Informationsasymmetrie besteht. Der Arbeitgeber kann sich während des Bewerbungsprozesses ein genaues Bild des Bewerbers verschaffen. Der Kandidat muss sich jedoch auf die Informationen verlassen, die er von seinen Ansprechpartnern im Bewerbungsverfahren erhält. Dazu kommt, dass das Risiko bei einem neuen Beschäftigungsverhältnis für den Arbeitnehmer deutlich größer ist. Er verliert das soziale Umfeld seines ehemaligen Arbeitgebers, startet wieder in der Probezeit und begibt sich gewissermaßen auf unbekanntes Territorium. Da unser Gehirn mit Ungewissheit schlecht umgehen kann, wird es jede Information nutzen, um sich ein einheitliches Bild des Arbeitgebers zu erzeugen. Jede Information dient als Signal und wird unbewusst interpretiert, um sozusagen vom Einzelfall aufs große Ganze zu schließen. Geben Sie sich in einem Gespräch mit dem Bewerber beispielsweise gehetzt und kurz angebunden, könnte Ihr Bewerber darauf schließen, dass in Ihrer Apotheke enormer Zeitdruck herrscht und der Stresspegel hoch ist. Es liegt also in Ihrem Interesse, dem Bewerber eine möglichst hohe Informationsdichte zur Verfügung zu stellen, sodass er einen ganzheitlichen Eindruck von Ihrer Apotheke erhält und dadurch nicht auf eine Überinterpretation von Details angewiesen ist.

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