Als Apothekeninhaber durch den Dschungel der Online–Ratschläge navigieren:

Ein Leitfaden, wie Sie echtes Expertenwissen im Personalbereich finden.

Als Apothekeninhaber den richtigen Berater finden
Als Apothekeninhaber verfügen Sie meistens über keine Personalabteilung. Von der Mitarbeitergewinnung, über die Führung Ihres Personals bis zur Entlassung bleiben viele Entscheidungen an Ihnen hängen. Entscheidungen, auf die Sie im Studium nicht wirklich vorbereitet werden. Nun können Sie sich das notwendige Wissen mühsam selbst erarbeiten, oder Sie nehmen eine kluge Abkürzung und arbeiten mit externen Experten zusammen. Aber wie können Sie als Experte für Pharmazie überhaupt überprüfen, ob Sie es mit wirklich fundierten Methoden und Strategien zu tun haben, oder ob Sie womöglich auf einen Pseudo-Experten hereinfallen?

Dieser Blogartikel soll Ihnen als kurzer Leitfaden dienen, der Sie bei der Suche nach nützlichen Informationen unterstützt.
Personalmanagement: zwischen wissenschaftlichem Anspruch und Rätselraten
Studien haben gezeigt, dass im Personalbereich häufiger Persönlichkeitstest genutzt werden, die über keinen wissenschaftlich erwiesenen Nutzen verfügen, als solche, die wissenschaftlich fundiert sind. Auch wenn es in diesem Blog nicht um Persönlichkeitstests gehen soll, zeigt dieses Beispiel sehr gut die 2 Kernprobleme, die sich im Personalbereich immer wieder auftun. Warum also werden erwiesenermaßen schlechte Tests eingesetzt?
1️⃣ Die Tests machen intuitiv Sinn: Sie kennen den Effekt vielleicht aus Horoskopen. Wenn die Informationen allgemein und vage sind, scheinen sie oft auf die eigene Person zu passen, obwohl sie tatsächlich auf eine breite Palette von Personen zutreffen könnten. Dazu kommt, dass viele Ratschläge intuitiv erst einmal Sinn machen und eine sehr positive Botschaft verkünden: “Führen Sie authentisch.” Diese Aussage ist zwar relativ inhaltslos, hat aber einen motivierenden Unterton: Es bereitet Ihnen weniger Bauchschmerzen, wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie einfach sie selbst sein sollen, als wenn Sie jemand auf ein notwendiges Umdenken hinweist.
2️⃣ Was alle machen, muss ja funktionieren: Häufig nehmen Apothekeninhaber an, dass Maßnahmen, die im Personalbereich häufig Anwendung finden oder sogar von Beratern und Online-Experten beworben werden, offensichtlich einen hohen Nutzen haben. Leider zeigt sich, dass auch viele Menschen gleichzeitig auf dem Holzweg sein können. Im Personalbereich arbeiten leider häufig Menschen, die über keinen ausreichenden Hintergrund im Bereich Organisationspsychologie verfügen. Berater haben hier ein leichtes Spiel und drücken Maßnahmen, die oberflächlich betrachtet sinnvoll erscheinen, in den Markt.

Tipp 1: Achten Sie bei Beratern und Online-Experten darauf, dass Sie Ihnen nicht nur darlegen, “was funktioniert", sondern vor allem “warum es funktioniert.”
Vorsicht vor Ja–Sagern
Externe Experten bringen Ihnen den Vorteil, dass sie von außen auf Ihre Apotheke blicken und die blinden Flecken in Ihrer Strategie und Ihren Maßnahmen erkennen. Sie sollten von externen Anbietern erwarten, dass Sie Ihnen Informationen liefern, die Ihnen noch nicht bekannt sind und dass sie einen funktionierenden Plan für Ihre Apotheke entwickeln, den Sie auch durchsetzen können und wollen.
Ratschläge, die Sie wirklich weiterbringen, sind auch einmal hart formuliert oder bringen Sie zu einer schmerzhaften Erkenntnis. Wenn Ihre bisherige Überzeugung in Frage gestellt wird, kann es sich erst recht lohnen, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen. Wenn Ihnen der Berater jedoch nur Maßnahmen vorschlägt, die Ihnen sowieso schon vorgeschwebt hatten, haben Sie es wahrscheinlich mit einem “Ja-Sager” zu tun. Sie haben dann ggfs. ein gutes Gefühl, weil der Eindruck entsteht, dass Sie ja schon fast alles richtig machen, die notwendigen Strategieänderungen und vor allem die erwünschten Ergebnisse werden allerdings ausbleiben.
Tipp 2: Achten Sie darauf, ob ein externer Berater Ihnen ständig zustimmt oder ob er auch einmal Maßnahmen entgegen Ihrer bisherigen Überzeugung vorschlägt. Stimmt der Experte Ihnen ständig zu, sollten Sie misstrauisch werden.
Vorsicht bei Technologietrends Warum nicht alles Gold ist, was glänzt
Häufig werden Sie auch auf Experten stoßen, die Ihnen aktuelle Technologietrends als Lösung für Ihre Personalprobleme verkaufen möchten. Dabei werden aktuelle Trendbegriffe, wie “künstliche Intelligenz” oder “Chatbots” verwendet, um Ihnen ein Angebot als besonders innovative Allzwecklösung zu verkaufen. Experten, die mit diesen diesen schillernden Begriffen werben, machen sich das Shiny Object Syndrom zu nutze. Dieses beschreibt die Versuchung, sich immer wieder von neuen und glänzenden (engl. "shiny") Innovationen oder Ideen ablenken zu lassen, ohne sich ausreichend auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Es ist daher wichtig zu verstehen: Diese Technologien werden Ihnen nicht helfen, wenn Sie nicht die grundlegenden Prozesse im Personalbereich bereits etabliert haben. Dazu gehören mindesten:
➖ Gezieltes Personalmarketing über Social Media
➖ Attraktive Werbekampagnen über Social Media und Jobplattformen
➖ Ein strukturierter Recruitingprozess, den Ihre Bewerber effizient durchlaufen können
➖ Elemente einer Arbeitgebermarke, wie eine anschauliche Karriereseite und einen Recruitingfilm, die Ihre Werte als Arbeitgeber veranschaulichen
➖ Ein digitales Onboarding, mit dem Sie neue Mitarbeiter kostengünstig einlernen können
➖ Ein klares Führungskonzept, das Ihren Mitarbeitern strukturiere Leitplanken schafft

Eine KI, die für Sie nach qualifizierten Mitarbeitern sucht, ist beispielsweise nutzlos, wenn der Bewerber sich dann per Mail bei Ihnen bewerben soll und gerade keine Bewerbungsunterlagen parat hat. Auch neueste Technologien entbinden Sie nicht von der Verantwortung, ein System zu schaffen, in dem Mitarbeiter strukturiert gewonnen, eingelernt und geführt werden.

Tipp 3: Seien Sie misstrauisch, wenn man Ihnen eine Technologie als heiligen Gral verkaufen möchte. Alle Technologien setzten letztlich nur auf dem System auf, das Sie bereits geschaffen haben.

Vertrauen Sie bei Personalthemen eher auf Fachexperten als auf Ihren Steuerberater
Viele Apothekeninhaber wenden sich mit all ihren Anliegen an Ihren Steuerberater. Schließlich kennt der Steuerberater Ihr Unternehmen, fungiert als Vertrauensperson und kennt die Branche. Allerdings erfordert die erfolgreiche Gestaltung Ihres Personalbereichs vor allem Kenntnisse im Bereich der Personalpsychologie und der konkreten Gestaltung von Personalprozessen. Kenntnisse, die nicht zum üblichen Kompetenzbereich eines Steuerberaters gehören. Ähnliches gilt für andere Inhaber. Häufig halten sich Inhaber, die ihr Unternehmen erfolgreich führen, auch für Experten in allen unternehmerischen Teilbereichen. Häufig haben sie allerdings keine tiefergehenden Kenntnisse und greifen im Personalbereich auch nur auf Maßnahmen zurück, die sie von anderen Unternehmern unkritisch übernommen haben. Sie können daher nicht beurteilen, ob sich diese Maßnahmen auch erfolgreich auf Ihre Situation übertragen lassen. Suchen Sie sich daher Experten, die sowohl auf den Bereich Personal als auch auf die Apothekenbranche spezialisiert sind.

Tipp 4: Greifen Sie im Personalbereich nur auf die Expertise Ihres Steuerberaters zurück, wenn es um Themen der Gehaltsoptimierung geht.
Checkliste:
So finden Sie den passenden Berater für Ihre Apotheke.
Wenn Sie eine dieser Fragen für sich mit "Ja" beantworten, sollten Sie von einer Zusammenarbeit absehen.
Schlägt der Experte nur Maßnahmen vor, die für Sie direkt klar sind und hinterfragt Ihre aktuellen Prozesse nicht mit ein?
Preist der Experte eine Technologie als Lösung für all Ihre Probleme an?
Erklärt der Experte nur, welche Maßnahmen er umsetzten würde, ohne konkrete Beispiele zu benenne, wo diese Maßnahmen in einem vergleichbaren Unternehmen bereits funktioniert haben?
Der Barnum-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Personen dazu neigen, vage und allgemeine Aussagen oder Beschreibungen als überraschend persönlich relevant oder treffend für sich selbst zu interpretieren. Dieses Phänomen beruht auf der Neigung der Menschen, nach Bestätigung und Identifikation zu suchen, selbst wenn die gegebenen Informationen nicht spezifisch oder eindeutig sind.

Als Apothekeninhaber sollten Sie sich dieses Effekts bewusst sein. Wenn Sie nach Unterstützung für das Personalmanagement Ihrer Apotheke suchen, sollten Sie sich fragen, ob Sie die Informationen nur als hilfreich erachten, weil Sie so vage formuliert sind, dass sie auf nahezu jedes Unternehmen passen. Prüfen Sie, ob Sie einen klaren Mehrwert erhalten, der sich auch direkt in Ihrer Apotheke umsetzen lässt. Fragen Sie sich außerdem, ob die Information sich konkret auf Ihre Apotheke bezieht oder beispielsweise auch für einen beliebigen Mittelständler anwendbar wäre.
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